Dem Blick vom 24. Mai 2011 war zu entnehmen, dass der Kanton Basel-Stadt eine offensive Sexualaufklärung an den Basler Schulen und Kindergärten starten wird. Hierzu werden auch ein Koffer und eine Box verwendet, welche mit verschiedenen “Aufklärungsgegenständen” ausgestattet sind. Der “Sex-Koffer” und die “Sex-Box” enthalten u.a. auch Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Diese Hilfsmittel sollen dem Aufklärungsunterricht dienen und werden Bestandteil des neuen Fachs “Sexualkunde”, welches für alle Kinder obligatorisch ist. Laut Blick soll der Aufklärungsunterricht in der Praxis dann beispielsweise so aussehen: “Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik.” Der Konrektor der Kindergärten Basel-Stadt, Daniel Schneider, sagt im Blick ‚ dass die “Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben. Wichtig sei es, dass die Kinder lernen Nein zu sagen, wenn sie an einer Stelle nicht berührt werden wollen”. In den oberen Klassen sollen dann Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch sowie hölzerne Penisse zum Ausbildungsprogramm gehören. Da aus Sicht des Interpellanten diese Form der Aufklärung weit über das Ziel hinaus schiesst, bittet er den Regierungsrat um Beantwortung der folgenden Fragen:
- Sind dem Regierungsrat diese Sex-Koffer und -boxen bekannt und hält er die “neuen Aufklärungsmethoden” für angepasst?
- Ist der Regierungsrat nicht auch der Auffassung, dass Aufklärung im Kindergartenalter Sache der Eltern sein sollte?
- Sollten nicht die Eltern über den Zeitpunkt der Aufklärung entscheiden können und sich gegen eine derartige staatliche lndoktrinierung verweigern können?
- Wie wird der Regierungsrat reagieren, wenn besorgte Eltern eine Teilnahme ihres Kindes am Unterricht, aufgrund der – um es einmal höflich auszudrücken – umstrittenen neuen Aufklärungspraxis, verweigern?
- Wie stellt der Regierungsrat sicher, dass keine traumatischen Erlebnisse entstehen, welche die Kinder nicht verarbeiten können?
- Welche Mehrkosten entstehen für den Kanton Basel-Stadt aufgrund der Einführung des “neuen” Sexualkunde-Unterrichts?
- Wie geht der Regierungsrat mit der heftigen Kritik eines Teils der Lehrerschaft an der neuen Unterrichtsform um?
- Wie bewertet der Regierungsrat das vom Bundesamt für Gesundheit ausgearbeitete Grundlagenpapier zur Verankerung von Sexualerziehung in der Schule? Sebastian Frehner